Wettbewerb
Wohnungsnot
Im Jahr 2018 hat der damalige Bundesinnenminister Horst Seehofer Wohnen als „die zentrale Frage unserer Zeit“ beschrieben. Vor dem Hintergrund einer sich verschlechternden Wohnraumversorgung in vielen deutschen Städten ist die öffentliche Wahrnehmung dieses Themas in den vergangenen Jahren erheblich angestiegen. Auch das erklärte Ziel der Ampelregierung 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, zeigt die Dringlichkeit der Thematik. Die aktuellen Entwicklungen im Bausektor jedoch lassen das Ziel in weite Ferne rücken. Vielmehr prognostiziert das Frühjahrsgutachten des Rats der Immobilienweisen 600.000 fehlende Wohnungen für das Jahr 2025.
Bei dieser Größenordnung ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik auch für junge Menschen, die in absehbarer Zeit auf den Mietmarkt strömen, notwendig. Das Ziel des Wettbewerbs der Hans Kiener Stiftung in Kooperation mit dem Graf-Rasso-Gymnasium war es, die Schüler für das Thema zu sensibilisieren und sie dazu anzuregen, sich mit der Thematik kritisch auseinanderzusetzen.
Im Rahmen des Wettbewerbs für die 11. Klassenstufe des Graf-Rasso-Gymnasiums wurde den Schülern in einer Auftaktveranstaltung im Hans-Kiener-Haus das Thema Wohnungsnot sowie die assoziierten Themenbereiche vorgestellt und kritische Denkanstöße vermittelt. Anschließend fanden im Rahmen des BNE Tages (Bildung für nachhaltige Entwicklung) am Graf-Rasso-Gymnasium drei Workshops zu folgenden Problemstellungen aus dem Themenkomplex statt:
1. Wie überlebe ich ohne Wohnung?
2. Wie finde ich eine Wohnung?
3. Wie müssen Einfamilienhäuser umgestaltet beziehungsweise neu gebaut werden, damit sie auch als Zwei-Familienhäuser genutzt werden können?
Das Thema
Der Themenkomplex „Wohnungsnot“ beinhaltet eine Vielzahl an assoziierten Bereichen, die den Teilnehmern vorgestellt wurden. Deshalb beschäftigen sich die Wettbewerbsbeiträge mit Aspekten aus dem gesamten Themenkomplex, wie zum Beispiel Obdachlosigkeit, Architektur oder Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt.
Die Formate
Eingereicht werden konnten Texte als Essays, Interviews, Erfahrungsberichte oder Reportagen. Weiterhin waren Fotodokumentationen sowie Film- und Audiobeiträge zugelassen.
Die Teilnehmer
Teilnehmen konnten alle Schüler der Q 11 des Graf-Rasso-Gymnasiums in Fürstenfeldbruck. Wir bedanken uns bei 8 Schülern, die durch außerschulisches Engagement ihre Beiträge erstellt und eingereicht haben.
Die Gewinner*innen
Die Jury – bestehend aus Frau Dorothee von Bary (Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck), Frau Eva Strauss (Fürstenfeldbrucker Tagblatt), Herrn Florian Haamann (Süddeutsche Zeitung) und Frau Dr. Martina Fink (Hans Kiener Stiftung) hat sich mit dem Beiträgen befasst und anhand von vorab festgelegten inhaltlichen und sprachlichen Bewertungskriterien zwei Preisträger benannt, die wir Ihnen online vorstellen möchten.
Charlotte Friemel
24h auf den Straßen Münchens
Fiktives Tagebuch eines Obdachlosen, basierend auf der Beobachtung Betroffener von November 2022 bis Januar 2023.
Jonas Mersmann
Projekt Wohnungsnot
Gedankenexperiment zur besseren Wohnraumnutzung durch Umbau eines Wohnhauses in ein Mehrfamilienhaus.